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Immunsystem

Fehlfunktionen des Immunsystems treten immer häufiger auf und betreffen mittlerweile einen erheblichen Teil der Bevölkerung in Deutschland. Laut aktuellen Studien leiden rund 30 % der Erwachsenen und nahezu jedes dritte Kind unter Allergien. Auch Erkrankungen wie Asthma, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Autoimmunerkrankungen, Infektanfälligkeit, Histamin-Intoleranz und das Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS) nehmen stetig zu. In meiner Praxis erlebe ich täglich, wie sehr diese Erkrankungen die Lebensqualität meiner Patientinnen und Patienten beeinträchtigen können.

Als Ärztin mit einem ganzheitlichen Ansatz sehe ich es als meine Aufgabe, nicht nur Symptome zu lindern, sondern die tieferliegenden Ursachen aufzudecken und gezielt zu behandeln. Fehlfunktionen des Immunsystems sind komplex und haben oft mehrere Auslöser. Hierbei spielen körperliche, seelische und umweltbedingte Faktoren eine Rolle.

Patient mit Allergien, Heuschnupfen

Warum werden Fehlfunktionen des Immunsystems immer häufiger?

  • Chronischer Stress: Unsere moderne Lebensweise ist oft von Dauerstress und Überforderung geprägt, was die Stressachse (Nebennieren) belastet und das Immunsystem schwächt.

  • Umweltfaktoren: Luftverschmutzung, Chemikalien und andere Umweltgifte können Entzündungen fördern und das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen.

  • Ungesunde Ernährung: Verarbeitete Lebensmittel und ein Mangel an Mikronährstoffen beeinträchtigen die Funktion des Darms und damit das Immunsystem.

  • Verminderte Keimbelastung: Die sogenannte „Hygiene-Hypothese“ legt nahe, dass Kinder, die in keimarmen Umgebungen aufwachsen, ein höheres Risiko für Allergien und Autoimmunerkrankungen haben.

  • Infektionen und Long COVID: Besonders durch die COVID-19-Pandemie haben wir einen Anstieg an langanhaltenden Immunstörungen beobachtet.

Die Rolle der Nebenniere: Wie Stress das Immunsystem beeinträchtigt

Die Nebenniere ist ein Schlüsselorgan in der Stressregulation. Chronischer Stress führt oft zu einer Überforderung der Nebenniere, was die Ausschüttung von Cortisol dysreguliert. Cortisol ist essenziell für die Immunmodulation: Zu viel oder zu wenig davon kann zu einer Fehlregulation des Immunsystems führen, was sich in Allergien, Infektanfälligkeit oder Autoimmunreaktionen äußern kann.

Die Schilddrüsenfunktion: Ein oft übersehener Faktor

Die Schilddrüsenhormone sind eng mit der Funktion des Immunsystems verbunden. Eine Unterfunktion der Schilddrüsen (Hypothyreose) oder autoimmune Prozesse wie Hashimoto-Thyreoiditis können die Immunbalance stören. In meiner Praxis untersuche ich daher stets die Schilddrüsenwerte, um diesen Faktor nicht zu übersehen. Eine Unterfunktion der Schilddrüse ist auch ein wesentlicher Risikofaktor für chronische Infektionen mit Viren, Bakterien und Parasiten. Diese können aufgrund der chronischen Aktivierung des Immunsystems ebenfalls zu Fehlfunktionen führen oder beitragen.

Der Darm: Zentrum des Immunsystems

Rund 70 % des Immunsystems befinden sich im Darm. Eine gestörte Darmflora („Dysbiose“) oder eine erhöhte Darmdurchlässigkeit („Leaky Gut“) führen zu einer chronischen Aktivierung und Fehlbeanspruchung des Immunsystems. Es gibt Schätzungen, die besagen, dass etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland betroffen sein könnten. Oft bleiben diese Störungen lange unbemerkt oder werden nicht mit den resultierenden, unspezifischen Befindlichkeitsstörungen in Zusammenhang gebracht. Das Ergebnis sind häufig Allergien, Asthma, Unverträglichkeiten oder autoimmune Prozesse. Deshalb liegt ein Schwerpunkt meiner Arbeit auf der Wiederherstellung einer gesunden Darmfunktion. Wichtig ist in diesem Zusammenhang gerade bei Patient*innen mit Unverträglichkeiten eine sorgfältige, an die Unverträglichkeiten angepasste Auswahl der Präparate mit stufenweisem Aufbau der Therapie, um den Organismus nicht zu überfordern.

 

Long COVID und Immunstörungen

Long COVID hat uns gezeigt, wie stark eine Virusinfektion das Immunsystem dysregulieren kann. Viele Patientinnen und Patienten berichten über langanhaltende Symptome wie Erschöpfung, Atemnot, Allergien/Histamin-Intoleranz oder Entzündungen. Für diese Fälle ist insbesondere eine ganzheitliche Herangehensweise mit einer Kombination aus Körper- bzw. Atemtherapie, Hypnose und Mikronährstoff-Therapie erfolgversprechend.

Die Bedeutung von Mikronährstoffen

Mikronährstoffe wie Vitamin D, Zink, Selen, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine sind essenziell für ein funktionierendes Immunsystem. Leider sehe ich häufig Defizite, die durch moderne Ernährungsgewohnheiten oder chronische Erkrankungen verstärkt werden. Eine gezielte Labordiagnostik hilft, diese Mängel zu erkennen und auszugleichen. Im Gegensatz zu schulmedizinischen Therapien mit zum Beispiel Antihistaminika oder Cortison, die hauptsächlich zur Symptomunterdrückung benutzt werden, setzen die Mikronährstoffe an der Ursache der Erkrankung an und helfen, diese zu beheben.

Emotionaler Stress und das Immunsystem

Emotionale Belastungen und unverarbeitete Traumata können das Immunsystem nachhaltig beeinträchtigen. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin beeinflussen die Immunfunktion direkt. Deshalb ist die Arbeit an der emotionalen Gesundheit mittels Hypnose und systemischen Aufstellungen ein zentraler Bestandteil meines Behandlungskonzepts.