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Schmerztherapie

Chronischer Schmerz muss kein Schicksal sein

Faszienbehandlung

„Alles ist mit allem verbunden.“ Dieses Zitat von Hildegard von Bingen könnte ebenso für die übergeordnete Sichtweise bei der Behandlung der Faszien zum Ausdruck kommen. Das Netzwerk der Faszien, auch bekannt als Bindegewebe, erstreckt sich durch unseren gesamten Körper von Kopf bis Fuß. Es umhüllt und verbindet sämtliche Muskeln, Muskelfasern, Knochen und Organe. Die Faszien sorgen für unsere Stabilität, Elastizität und geben unserem Körper Form, Spannkraft und Beweglichkeit. Zu den Faszien zählen nicht nur Gelenk- und Organkapseln, Bänder, Muskelhüllen und Membranen, sondern auch feste und flächige Bindegewebsschichten wie zum Beispiel im unteren Rücken und an der Fußsohle.

Faszienbehandlung in der Schmerztherapie

Faszien spielen eine wesentliche Rolle bei der muskulären Kraftübertragung und somit auch bei unseren Bewegungen. In den Faszien befinden sich Schmerzrezeptoren, die bei Verletzungen und Verklebungen des Fasziengewebes Schmerzen an das Gehirn weiterleiten. Faszien sind deshalb in der Schmerztherapie und bei der Behandlung von Verspannungen von großer Bedeutung. Verklebte Faszien sind eine häufige Ursache für Rückenschmerzen und sollten neben Wirbel- und Bandscheibenschäden in der Therapie unbedingt berücksichtigt werden.Faszien sind außerdem eines unserer wichtigsten Sinnesorgane. Denn die Rezeptoren in den Faszien senden Signale bis ins Gehirn und beeinflussen somit unsere Körperbewegungen. Faszien können sich unabhängig von den Muskeln verhärten und zu Schmerzen und Verspannungen führen. Auslöser für solche Verspannungen können zum Beispiel Fehlhaltungen und häufig auch Stress und blockierte Emotionen sein. Therapeutische Hypnose kann als Ergänzung zur Körpertherapie in diese Problematik eingreifen, emotionale Konflikte lösen, inneren Stress reduzieren und so den Weg freimachen für die Selbstheilung.

In meiner Praxis fließt die Faszientherapie in verschiedenen Formen wie Osteopathie und sanfte Chiropraktik nach Ackermann, Triggerpunktbehandlung, Gua Sha, Schröpfen und Bindegewebsmassage mit ein:

  • Die sanfte Chiropraktik nach Ackermann ist eine manuelle Therapie, die gezielt Fehlstellungen der Wirbelsäule und des Beckens korrigiert. Durch sanfte, schmerzfreie Handgriffe werden Blockaden gelöst, das Nervensystem entlastet und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Die Methode legt besonderen Wert auf Präzision und Schonung, um Beschwerden nachhaltig zu lindern und die Statik des Körpers zu verbessern.
  • Die Triggerpunktbehandlung zielt darauf ab, knotenartige Verhärtungen in der Muskulatur – sogenannte Triggerpunkte – zu lösen, die Schmerzen und Verspannungen auslösen können. Durch Druck, Akupunktur und Dehnung werden diese Punkte behandelt, um die Durchblutung zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern.
  • Beim Schröpfen werden kleine Schröpfgläser oder Schröpfköpfe aus Silikon auf die Haut gesetzt, um ein Vakuum zu erzeugen, das die Durchblutung und den Lymphfluss anregt. Zusätzlich kann auch eine dynamische Schröpfmassage erfolgen. Elektrisches Schröpfen nutzt moderne Geräte, die das Vakuum regulieren und teils auch Wärme oder Vibration hinzufügen, um die Wirkung zu verstärken.
  • Gua Sha ist eine traditionelle chinesische Technik, bei der mit einem abgerundeten Werkzeug wiederholt über die Haut geschabt wird. Dadurch wird die Durchblutung angeregt, Verspannungen gelöst und der Stoffwechsel aktiviert.
  • Die Bindegewebsmassage ist eine spezielle Massagetechnik, die das Unterhautgewebe stimuliert. Durch ziehende oder streichende Griffe werden Verklebungen und Spannungen im Bindegewebe gelöst. Ziel ist es, die Durchblutung zu fördern, Verspannungen zu lösen und Reflexzonen positiv auf innere Organe und den gesamten Körper wirken zu lassen.

Ich zeige Ihnen im Falle von Schmerzzuständen gerne eine einfach und schnell anzuwendende Faszienbehandlung für zu Hause. Aus Erfahrung weiß ich, dass der Zustand des Fasziengewebes eine große Bedeutung für zahlreiche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Schulterschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit und auch für Erkrankungen der inneren Organe hat.

Entsäuerung

Die Entsäuerung des Körpers spielt eine wichtige Rolle in der Schmerztherapie, da eine chronische Übersäuerung entzündliche Prozesse verstärken und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen kann. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt fördert die Regeneration, reduziert Entzündungen und verbessert das allgemeine Wohlbefinden.

Wasser zur Entsäuerung

Ansätze zur Entsäuerung:

Basische, anti-entzündliche Ernährung: Eine Ernährung reich an Obst, Gemüse, Nüssen und Samen unterstützt die Neutralisierung überschüssiger Säuren und liefert wertvolle Mikronährstoffe, die entzündungshemmend wirken.
Magensaftresistente Natronkapseln: Diese Kapseln neutralisieren gezielt Säuren im Darm, ohne die natürliche Magensäureproduktion zu beeinträchtigen.
Basenbäder: Bäder mit basischen Salzen (Magnesiumchlorid, Natron) bewirken die Ausscheidung von Säuren über die Haut. Über eine Durchblutungsförderung und Lockerung von Muskeln lindern sie zudem direkt Muskelschmerzen und tragen zur Entspannung und Schlafförderung bei.
Gezielte Nahrungsergänzung: Präparate mit Zink, Magnesium oder Kalzium können die Pufferkapazität des Körpers stärken und zur Säureregulation beitragen.
Wasser: Ausreichendes Trinken von mineralreichem Wasser unterstützt die Säureausscheidung über die Nieren.

Low Dose Naltrexon (LDN)

Low-Dose Naltrexon (LDN) ist eine innovative Therapieoption in der Schmerzbehandlung, die sich durch ihre Wirksamkeit bei vielen chronischen Krankheitsbildern und das Fehlen schwerwiegender Nebenwirkungen auszeichnet. Ursprünglich als Opioid-Antagonist in hohen Dosen (50 mg) zur Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen entwickelt, hat sich Naltrexon in niedrigen Dosierungen (0,5 bis 4,5 mg) als vielseitiges Medikament erwiesen, das das Immunsystem moduliert und chronische Schmerzen effektiv lindern kann. Insbesondere kann der durch LDN der Teufelskreis aus „Schmerz – Angst/Anspannung – noch mehr Schmerz“ effektiv durchbrochen und das Schmerzgedächtnis nach und nach gelöscht werden. Ein Auslassversuch nach 3-6 Monaten Schmerzfreiheit ist sinnvoll, eventuell wird das Medikament dann bereits nicht mehr benötigt.

Low Dose Naltrexon, Medikament in TropfenformWie wirkt LDN bei Schmerzen?
Blockade von TLR4-Rezeptoren: LDN blockiert die Toll-like-Rezeptoren 4 (TLR4) auf Mikrogliazellen im zentralen Nervensystem. Mikrogliazellen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Neuroinflammation, die oft mit chronischen Schmerzen assoziiert ist.
Endorphinproduktion: LDN führt zu einer kurzfristigen Blockade der Opioidrezeptoren, was die Produktion von Endorphinen und anderen natürlichen Schmerzhemmern im Körper steigert. Dies verbessert die Schmerzregulation und das Wohlbefinden.
Immunmodulation: LDN wirkt regulierend auf das Immunsystem, indem es entzündliche Prozesse reduziert und autoimmune Reaktionen dämpft. Dies macht es besonders wirksam bei Schmerzsyndromen mit entzündlicher oder autoimmuner Komponente.

Warum hat LDN kaum Nebenwirkungen?
In niedrigen Dosierungen ist Naltrexon gut verträglich und verursacht kaum Nebenwirkungen. Da die Dosierung weit unter der für die Opioid-Antagonisierung üblichen Menge liegt (ein Hunderstel bis ein Zehntel der Dosis), treten keine Entzugssymptome oder rauschartigen Effekte auf. Gelegentlich berichten Patient*innen von milden und vorübergehenden Nebenwirkungen wie  Magen-Darm-Beschwerden, die jedoch meist nach wenigen Tagen abklingen. Unbedingt zu vermeiden ist allerdings eine Kombination von LDN mit opiodhaltigen Medikamenten (z.B. Buprenorphin, Codein, Fentanyl, Morphin, Tramadol), da die Wirkung der Medikamente gestört und es im Falle einer Steigerung der Opioid-Dosis zu einer gefährlichen Überdosierung kommen kann.


Krankheitsbilder mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit
LDN zeigt besondere Wirksamkeit bei Krankheitsbildern, die durch chronische Schmerzen, Entzündungen oder autoimmune Prozesse gekennzeichnet sind, darunter:

  • Fibromyalgie: Studien zeigen, dass LDN Schmerzen und Fatigue bei Patient*innen mit Fibromyalgie signifikant reduzieren kann.
  • Multiple Sklerose (MS): LDN kann neuroinflammatorische Prozesse eindämmen und die Lebensqualität verbessern.
  • Rheumatoide Arthritis: Durch die Hemmung entzündlicher Zytokine reduziert LDN Schmerzen und Gelenkentzündungen.
  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: LDN hilft, die Darmentzündung zu regulieren und Symptome wie Bauchschmerzen und Durchfall zu lindern.
  • Neuropathische Schmerzen: Bei Schmerzen aufgrund von Nervenschädigungen wirkt LDN durch die Hemmung der Neuroinflammation.
  • Endometriose und chronische Beckenschmerzen: Frauen mit Endometriose profitieren von der entzündungshemmenden und immunmodulierenden Wirkung von LDN.
  • Krebserkrankungen: LDN wird als unterstützende Therapie zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt.
  • Chronisch persistierende Infektionen: z.B. Epstein Barr Virus, Borreliose und Co-Infektionen…
  • Long COVID: LDN wird zunehmend als vielversprechende Option bei postviralen Schmerzsyndromen und neuroinflammatorischen Beschwerden betrachtet.

Low-Dose Naltrexon ist eine vielversprechende Therapieoption für Menschen mit chronischen Schmerzen und entzündlichen Erkrankungen. Dank seiner einzigartigen Wirkmechanismen und der guten Verträglichkeit bietet LDN eine effektive und sichere Möglichkeit, Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.