Triggerpunktbehandlung
Was ist ein Triggerpunkt?
Triggerpunkte, auch Myogelosen genannt, sind kleine, knotenartige Verhärtungen in der Muskulatur. Sie entstehen durch Über- oder Fehlbelastungen, Haltungsprobleme, Verspannungen oder andere zugrunde liegende Erkrankungen wie beispielsweise einen Bandscheibenvorfall. Häufig sind Alltagshaltungen wie zum Beispiel leichte Drehhaltung des Kopfes vor dem Computer oder Fernseher, Telefon zwischen Schulter und Ohr „einklemmen“, einseitig getragene Taschen, ungünstige Sitzhaltung oder ähnliches für die Entstehung und Unterhaltung von Triggerpunkten verantwortlich. Zusätzlich spielen oft Übersäuerung und emotionale Faktoren bzw. Stress eine Rolle. Diese Punkte können in allen Muskeln des Körpers auftreten, treten aber besonders häufig im Nacken, an der Schulter und im Gesäß auf.
Triggerpunkte können Schmerzen hervorrufen, die oft in andere Bereiche ausstrahlen und wie Nervenschmerzen wirken. Ein Beispiel dafür sind Triggerpunkte im Trapezmuskel, die Kopfschmerzen und Schmerzen hinter dem Auge verursachen können, oder solche im mittleren Gesäßmuskel, die „Ischias“-ähnliche Schmerzen bis ins Bein auslösen. Betrachtet man einen Triggerpunkt mikroskopisch, erkennt man stark zusammengezogene Muskelfasern mit eingeschränkter Durchblutung. Diese schlechte Durchblutung führt zur Ansammlung von Stoffwechsel- und Entzündungsstoffen, was Schmerzen verursacht. Das Drücken auf einen Triggerpunkt kann äußerst schmerzhaft sein.
Die Rolle von Triggerpunkten
Triggerpunkte sind eine sehr häufige Ursache sowohl für akute als auch für chronische Schmerzen. Der klassische Schmerz im Nacken, Spannungskopfschmerzen und Rückenschmerzen sind oft auf diese Punkte zurückzuführen. Auch Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall können durch Triggerpunkte verstärkt und unterhalten werden. Trotz ihrer Bedeutung werden sie in der Orthopädie oft übersehen, da der Fokus dort meist auf sichtbaren strukturellen Veränderungen wie Verschleiß am Knochen oder an der Bandscheibe liegt. Anders als solche Verschleißerscheinungen, die als nicht heilbar gelten, lassen sich Triggerpunkte jedoch sehr gut behandeln. Dadurch kann oft eine Linderung oder sogar Schmerzfreiheit erreicht werden.
Behandlungsmethoden
Haltungs- oder Belastungskorrektur: Da Fehlhaltungen oder -belastungen oft Auslöser von Triggerpunkten sind, sollten diese gezielt korrigiert werden, z. B. durch den Wechsel der Trageseite bei Umhängetaschen oder noch besser Umstieg auf einen Rucksack.
Faszientherapie: Mit manuellen Techniken und Hilfsmitteln werden Verspannungen in den Faszien (Gewebshüllen der Muskeln) gelöst.
Osteopathie und sanfte Chiropraktik: Bei komplexeren oder langwierigen Beschwerden können Osteopathie und sanfte Chiropraktik nach Ackermann helfen, besonders bei Problemen wie Skoliose, Beckenschiefstand oder Kiefergelenksstörungen.
Triggerpunktakupunktur: Hierbei wird der Triggerpunkt oder die Haut darüber mit einer Akupunkturnadel angestochen, was zu einer deutlichen und raschen Schmerzreduktion führen kann.
Kinesio-Taping: Elastische Tapes helfen, Verspannungen zu lösen. Die Tapes können bis zu einer Woche auf der Haut belassen werden.
Dehnübungen: Ergänzend zur Behandlung sind Dehnübungen und Pandukulationen hilfreich, um die Verspannung im Muskel zu lösen. Bei schwachen Muskeln kann zudem eine Kombination aus Kräftigungs- und Dehnübungen erfolgen.
Dauer der Behandlung
Bei akuten Beschwerden kann oft schon eine Behandlung von zwei bis vier Sitzungen ausreichen, um eine deutliche Verbesserung zu erzielen. Bei länger bestehenden oder chronischen Symptomen ist meist eine Serie von 10 bis 30 Behandlungen im wöchentlichen oder zweiwöchentlichen Rhythmus sinnvoll, idealerweise kombiniert mit anderen Verfahren wie Hypnose und Mikronährstofftherapie.
Typische Beschwerden durch Triggerpunkte
- Gesichtsschmerzen
- Spannungskopfschmerzen
- Migräne
- Nackenschmerzen
- Schulterschmerzen
- „Tennisellenbogen“
- Rückenschmerzen
- Hüft- und Gesäßschmerzen
- Wadenschmerzen