Polyneuropathie
Schmerzen und Empfindungsstörungen in den kleinen Nerven
Was versteht man unter einer Polyneuropathie?
Der Begriff “Polyneuropathie” bedeutet übersetzt “Erkrankung vieler (kleinerer) Nerven”. Dabei handelt es sich oft um eine chronische Nervenreizung, die typischerweise an den Füßen oder Händen beginnt. Häufige Auslöser sind:
- Alkohol
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Vitamin-B-Mangel
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Nierenschwäche
- Infektionen, beispielsweise durch Borrelien
- Vergiftungen mit Stoffen wie Thallium, Cadmium oder Blei
Tumorerkrankungen - Chemotherapie, insbesondere mit Cisplatin, Taxanen oder Vinca-Alkaloiden
Bei etwa 20 % der Betroffenen lässt sich keine konkrete Ursache feststellen. In solchen Fällen spricht man von einer “idiopathischen Polyneuropathie”.
Welche Symptome sind typisch?
Polyneuropathie äußert sich durch eine Vielzahl von Beschwerden, darunter:
- Gefühlsstörungen oder Taubheit
- Kribbelnde Empfindungen, auch als “Ameisenlaufen” bezeichnet
- Häufig brennende oder stechende Schmerzen
Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom)
Wie erfolgt die konventionelle Behandlung?
In der Schulmedizin wird Polyneuropathie vorwiegend mit Medikamenten behandelt, darunter Antidepressiva, Morphin-Abkömmlinge und Antiepileptika. Diese Präparate können die Beschwerden lindern, sind jedoch häufig mit teils erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
Ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten bei Polyneuropathie
Im Rahmen einer ganzheitlichen Schmerztherapie stehen zahlreiche alternative Ansätze zur Verfügung.
Eine Kombination aus Akupunktur und gezielter Zufuhr von Vitalstoffen hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen. Wichtig sind hier eine angemessene Dosierung von B-Vitaminen und Alpha-Liponsäure, um die Regeneration der Nerven zu fördern (Orthomolekulare Medizin). Je nach Ursache können auch L-Carnitin, Glutathion und N-Acetylcystein unterstützend wirken.
Aus der Pflanzenheilkunde kommt Capsaicin, ein Wirkstoff aus Chilischoten, als Option in Betracht.
Regelmäßige Bewegung, beispielsweise durch Yoga, wird dringend empfohlen, da körperliche Aktivität den Nerven wichtige Reize gibt und deren Regeneration, insbesondere nach akuten Schäden, unterstützen kann.
Da chronische Nervenreizungen oft schwer zu behandeln sind, bietet sich ein ganzheitliches, multimodales Therapiekonzept an, das verschiedene Ansätze kombiniert und individuell auf die Betroffenen abgestimmt wird.